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Garten der EngelLuzar - Seite 2 von 2 - Garten der Engel

Luzar

Die Sacertes waren den Dete zunächst nicht zu unähnlich, außer der Leidenschaft für das Übersinnliche, dem Bedürfnis nach mehr Macht und Kontrolle über ihre Welt und ihre Umgebung zu erlangen.

Während die Dete einfach vor sich hinlebten und die Freiheit und die Überlegenheit über die anderen Wesen genossen.
Doch ohne die schützende Hand der Engel, waren sie sich im klaren, nicht ewig im Frieden leben zu werden, spätestens als nach Jahrhunderten einige der Dämonen sich wieder gesammelt und kleinere bis mächtige Armeen gebildet hatten, begannen die Dete, sich in der Kriegskunst zu bilden und wurden somit das Kriegs- und Rittervolk der Arfejia.

Dann kehrten der Erzengel und seine Getreuen zurück.
Aus der unschuldigen, kindlichen Welt, war nun eine strukturierte, erwachsene Welt geworden, die sich völlig selbstständig entwickelte und immer größere Formen annahm.

Die Engel waren nun so was wie die Großväter, die lediglich ein besorgtes Auge auf ihren Schützling warfen und nichts daran ändern konnten, dass er seinen eigenen Weg ging.

Nun zogen auch die ranghöchsten der Engel es vor, sich in die Festung der Engel zurückzuziehen und ihre Erfahrungen, die sie bei den Göttern gewinnen konnten, in die Tat umzusetzen. Damit das Chaos nicht zurück nach Tierrana kommen sollte, wurden die fünf Getreuen Bras zu jenen Engeln gewählt, die über die Elemente wachen sollten und den Baum dazu nutzen, stets ein Gleichgewicht und einen Überdruss an Wasser, fruchtbarer Erde, frischer Luft und wärmendem Feuer zu erhalten.

Der fünfte Engel sollte die Magie der Wesen lenken können. Auch wenn die Arfejia bisher nicht den Anschein machten, der Welt Übles zu wollen, so sollte doch jemand den Gebrauch der Magie kontrollieren. Bra selbst beschäftigte sich mit dem Aufbau der Festung, der Erhaltung der Welt und dem Zurückbleiben der Dämonen in ihrer Schattenwelt.
Alles schien perfekt… Alles?
Nein.

Jene der Reinen, die zurückgeblieben waren und diese Festung erbauten, wollten nun ihr kleines Reich nicht mehr teilen.
Zu sehr genossen sie es, die Macht zu haben, über alles und jeden entscheiden zu können. Warum sollten sie ihre Freiheit wieder abgeben, an einen Engel, der den Göttern untergeben war und sich zu sehr um die kleine Welt kümmerte?

Feraziel war es, der als erster auf Bra zuging und ihm Kund tat, dass einigen seiner Brüder diese Philosophie nicht zusagte. Und Bra wurde misstrauisch. Aber er beließ es dabei, es jenen zu gestatten, die nicht länger als Wächter dieser Welt gelten wollten, ihre eigenen Pläne zu verwirklichen und ein freies, ungezwungenes Leben auf Tierrana zu führen. Ein großer Teil der Engel ging, siedelte auf andere Inseln oder auf das Festland über und kümmerten sich nicht länger um Tierrana.

Doch Bra ahnte, dass etwas geschehen würde, innerhalb der Kreise der Zurückgebliebenen wurde die Stimmung ebenfalls immer gedrückter und er wandte sich an Lores.
Der Gott und Herrscher über die Engel stimmte Bra in seinen Vermutungen über baldige Unruhen zu und kam herab auf die Welt.
Er besah sich die Festung seiner Schützlinge und versah die Tore mit einem Siegel, dessen Zauber einzig von ihm selbst – oder seiner Magie – gebrochen werden konnte.

Ebenfalls fügte er dem Baum eine weitere Gabe zu, der völligen freien Kreation von Wesen und Arten und der völligen Bindung allen Lebens an seine Wurzeln.

Dann verließ Lores Tierrana wieder und Bra fühlte sich sicher. Aber sein wachsamer Blick gab nach und er bekam eine entscheidende Wendung nicht mit. Feraziel blieb nicht untätig und nutze seine Zeit in den freien Ländern Tierranas indem er die Wälder erkundete. Bis er auf einen kleinen, einfachen Stamm der Sacertes stieß. Und er sah seine Chance, seine alte Macht über die Welt zurückzuerhalten.

Viele Jahrzehnte vergingen, bis es zu Tummelten vor den Toren der Engelsreiche kam – der Einfachheit halber nenne ich sie, so wie die Menschen auch nur den Garten – und die Tore geöffnet wurden, damit sich die reinen Wesen ein Bild von dem machen konnten, was da vor sich ging. Doch dies sollte sich als grober Fehler erweisen.

Arfejia sowie Engel stürmten den Garten und überrannten die heiligen Wesen. Die Arfejia einzig von dem Versprechen der größeren Macht von Feraziel gesteuert und die Abtrünnigen unter seinem Kommando einzig der Gerechtigkeit halber, wollten sie den Baum für ihre Zwecke allein haben. Der Sahakar entbrannte.

Es war ein schrecklicher Krieg unter Artgenossen.
Die Engel verteidigten den Garten mit allen Mitteln die ihnen zur Verfügung standen. Mit Klinge und Zauber hielten sie die Abtrünnigen von dem Baum fern. Eine blutige Schlacht entbrannte, aus der nur eine Partei lebend hervorgehen konnte.

Bis zu den Bergen, die den Baum umgaben und vor solchen Angriffen schützen sollten, konnten sich die Abtrünnigen vorschlagen und hinterließen dabei eine Spur des Todes.

Ihre Brüder lagen als Kadaver zerstreut auf der Insel umher und einzig und allein Bra kämpfte bis hinab in die Schlucht des Anfangs und des Endes, in der der Baum stand, bis auch er von seinem Bruder niedergestreckt wurde und Feraziel vor dem Heiligtum der Engel stand.

Der Baum des Lebens, er stand nun vor ihm. Völlig hingerissen von der Schönheit und Macht dieses Gewächses, ging er heran um ihn zu berühren und in einem gleißenden Licht und einem ohrenbetäubenden Knall gingen seine Vorstellungen unter.

Die Finsteren Gedanken Feraziels lösten eine Art übermächtige Reaktion des Baumes, auf soviel Hass, aus und alles, was sich mit diesen Gedanken verbunden fühlte, wurde zerstört.
Aber nicht vollends. Die Abtrünnigen Engel wurden nicht vernichtet, sondern aus ihnen wurde etwas Schrecklicheres, etwas abgrundtief Böses, was selbst Viernes Schrecken bereitet hätte.

All der Hass und die dunklen Gedanken Feraziels gingen auf seine Brüder über und auf die Arfejia, die sich ihm angeschlossen hatten Sie wurden zu dem, was wir heute unter großer Furcht als Raman bezeichnen.
Wesen, die das exakte Gegenteil der Engel darstellen sollten.
Geschaffen um zu morden, sich am Blut der unschuldigen zu laben und darin ihre Energie zu schöpfen. Ihre Unsterblichkeit sollte auf dem Tod anderer basieren und ihre Erscheinung sollte schon von weitem Angst und Schrecken verbreiten.

So wurden aus den einst so reinen Wesen dieser Welt, der Schrecken dieser Welt.

Und somit war das Zeitalter der Engel beendet.
Die Raman zogen ab aus dem Garten, aus ihrer neu gewonnen Furcht vor der Reinheit und dem Licht dieser Gefilde und die Tore schlossen sich… wohl für immer…

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